Mangavorstellung: GANGSTA.

… mit Punkt am Ende.

Hallo! Heute wieder mal eine kurze Buchvorstellung, wie ja schon der Titel des Beitrags vermuten lässt. GANGSTA. ist ein Action-Manga von Mangaka KOHSKE und erscheint auf Deutsch im Carlsen Verlag. Bislang sind sieben Bände sicher, sechs bereits erschienen, aber der Manga läuft noch. Um was gehts in GANGSTA.? Dazu zunächst der Klappentext von Band 1:

In Ergastulum, einer von Gewalt, Drogen und der Mafia beherrschten Stadt, arbeiten Nicolas und Worick als Benriya – Handlanger für Fälle, die sonst niemand übernehmen will. Alex, eine ehemalige Prostituierte, die sich den beiden nach einem Vorfall anschließt, will schon bald mehr über die Freundschaft und die Vergangenheit der beiden Draufgänger wissen. In den Straßen ist Mord an der Tagesordnung, eine mysteriöse Droge und Übermenschen, die Twilights, bestimmen das Bild.

GANGSTA. von KOHSKE
GANGSTA. von KOHSKE – Bände 1-6

Die Berufsbezeichnung „Benriya“: Ich vermute mal, dass das vom japanischen Wort benri – „praktisch, bequem“ kommt und die Endsilbe -ya das Suffix meint, das einen Laden bzw. einen Händler bezeichnet (Sushiya ist z. B. der Sushiladen). Insofern wäre ein Benriya also jemand, der etwas Praktisches, einen Nutzen seinem Kunden verkauft. Und das trifft auf die beiden Benriya Nicolas und Worick auf jeden Fall zu.

[Auf den Covern der Bände 1 und 2 sieht man jeweils die beiden Protagonisten, wobei die Perspektive in beiden Fällen so gewählt ist, dass man dieselbe Szene auf der Buchvorderseite von vorne und auf der Buchrückseite von hinten sieht. Man wird entweder von Nicolas oder von Worick angeschaut.]

Nicolas und Worick sind beide Mitte Dreißig und kennen sich seit mittlerweile über zwanzig Jahren. Wie die beiden zusammengefunden haben, wird erst nach und nach im Manga offenbart. Beim Lesen erscheinen die kurzen Rückblickssequenzen zunächst zusammenhangslos, doch mit der Zeit fügen sich die Bilder der Vergangenheit wie Puzzleteile zusammen. Auch einige Kommentare von Personen, denen Nicolas und Worick so begegnen, bringen etwas Licht ins Dunkel. Vor allem Band drei erzählt viel über die Vergangenheit der beiden.

Bei einem ihrer Aufträge – sie sollen für die Polizei einen neuen Gangboss eliminieren – treffen sie auf Alex, die als Prostituierte für eben jenen Gangboss gearbeitet hat. Worick bringt es nicht übers Herz, sie wie ihren Boss zu töten, sondern nimmt sie stattdessen in seine und Nicolas‘ Wohnung, die gleichzeitig als Büro der Benriya dient, mit auf. Dort darf sie den Telefondienst für die beiden Männer übernehmen und manchmal sogar bei bestimmten Aufträgen mit dabei sein.

Diese Aufträge sind Jobs aller Art: Anfragen der Polizei, wenn es Probleme mit den Gangs gibt; Anfragen eines Arztes, der Medikamente an seine Patienten verteilen muss oder dessen Praxis verwüstet wird; Anfragen von verschiedenen Banden in der Stadt. Die Benriya stehen dabei immer zwischen und gleichzeitig über allen Fronten, was auch von jedem in der Stadt so anerkannt wird.

Neben seiner Tätigkeit als Benriya ist Worick, der bei einem Zwischenfall in seiner Kindheit sein linkes Auges verloren hat, noch als Gigolo/Host tätig. Er ist nach außen hin meist gut gelaunt, hat viele Freunde in der Stadt und sorgt außerdem für die wenigen Lacher beim Lesen der sonst eher düsteren Geschichte. Außerdem beherrscht er Zeichensprache, um sich einfacher mit Nicolas zu verständigen, der von Geburt an taub ist und nur selten spricht. Trotz dieser Behinderung ist Nicolas einer der besten und stärksten Kämpfer Ergastulums, der stets sein Katana bei sich trägt. Nicolas‘ Begabung rührt aber nicht nur vom täglichen Training, sondern vor allem von einer besonderen Gabe: einem Gendefekt. Über diesen Gendefekt wird im Laufe der ersten Bände von GANGSTA. immer mal wieder etwas verraten, sodass ich an dieser Stelle nicht zu viele Worte darüber verlieren möchte. Nur so viel: Dieser Gendefekt betrifft die Nachkommen von ehemaligen Soldaten, die durch die Verabreichung von Drogen während eines zurückliegenden Krieges künstlich an ihre Leistungsgrenzen und darüber hinaus gebracht wurden. Nun scheint der Gendefekt bei den Nachkommen, Twilights genannt, ebenfalls einen ähnlichen Effekt zu haben – allerdings mit fatalen Nebenwirkungen. Welche dies sind, das dürft ihr selbst nachlesen.^^

Besagter Gendefekt teilt die Gesellschaft von Ergastulum in zwei Lager und diese Spaltung führt dazu, dass die Benriya in eine mysteriöse Mordserie verstrickt werden. So wird aus den zunächst lose zusammenhängenden Aufträgen der Benriya eine zunehmend vertrackte Geschichte, auf deren Auflösung ich selbst schon gespannt bin. Neben Worick und Nicolas kommen auch die weiteren Charaktere, darunter nicht nur Alex, sondern beispielsweise auch der Arzt Doktor Theo, seine junge Arzthelferin Nina (die mehr oder weniger heimlich in Nicolas verliebt ist), Kommissar Chad mit Partner Cody und die diversen Gangs der Stadt nicht zu kurz.

Der Zeichenstil des Manga ist relativ klar und eher kantig, passend zum Action-Genre; es wird mit viel Schwarz-Weiß gearbeitet, Grautöne bzw. unruhige Schattierungen werden weniger verwendet. Die einzelnen Bände sind relativ teuer, bieten aber eine interessante, durchdachte Story, die nichts für zu zart besaitete Gemüter ist. Und auch wenn Ergastulum eine erfundene Stadt ist, so dürften dem Leser viele Probleme bzw. Entwicklungen, gerade was die Ausgrenzung der Twilights angeht, nicht unbekannt vorkommen. Den siebten Band, der vom Carlsen-Verlag momentan für Mai 2017 angekündigt ist, kann ich kaum erwarten. :D

Viel Spaß beim Lesen!

Michaela

10 Kommentare zu „Mangavorstellung: GANGSTA.

  1. Ich bin zu Gangsta. über das Anime gekommen, das in der Summer Season 2015 lief. Am Anfang fand ich es auch ein wenig schwierig, in die Story reinzukommen, da im Anime ein wenig mehr gesprungen wird, wie im Manga. Aber nachdem ich den roten Faden gefunden habe, bin ich begeistert :)

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    1. Der Manga läuft gerade auf Clipfish. Die ersten drei Folgen hab ich angeguckt und ich kann dir nur beipflichten, dass in der Handlung öfter einmal Sprünge drin sind. Im Manga passiert das auch ab und zu, aber es hält sich so weit in Grenzen, als dass ich trotzdem noch gut mitkomme.^^ Manche solcher Sprünge haben auch echt einen Cliffhanger-Effekt – voll fies. ;-)

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      1. Ich habe nur die erste Staffel des Anime geschaut und, wenn ich mich recht entsinne, nicht ganz bis zum Ende. Mich hat es dann doch nicht so sehr gefesselt. Ich muss zugeben, bei Mangas greife ich am liebsten zu Liebesgeschichten da bin ich total Mädchen :D

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      2. :D Ein bisschen Action darf bei mir doch ab und zu sein. Besonders wenn es hübsch anzuschauen ist. ;-) Und Gangsta ist (zumindest der Manga) auch nicht nur sinnloses Kämpfen; für mich ist genügend Drama-Herzschmerz zum Mitfühlen dabei. Eigentlich eine ganz gute Mischung. Inwieweit der Anime den Manga abdeckt, kann ich momentan noch nicht sagen, weil ich gerade erst begonnen habe, den Anime auf Clipfish zu gucken. Liebe Grüße!

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  2. Ouh das sieht man ganz selten das Blogger auch über Anime bloggen (gut ich sehe das nur ganz selten) Ich wollte schon solange mal ein Anime lesen kenn mich aber GAR NICHT aus und würde gerne ein gutes erwischen aber sie sehen für mich alle gleich aus.. Kannst du mir ein RICHTIG gutes empfehlen?

    PS: Du hast eine echt ausführliche Seite und eine tolle Art zu schreiben, bin dir direkt gefolgt und würde mich sehr freuen wenn du mir zurück folgen würdest ;) <3
    alles liebe leseblumen

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